#CANFRAN

Canadian Rockies, Vancouver Island und San Franciso: Das passende Hashtag #canfran ist mir leider erst hinterher eingefallen.

# Gesehen: Einen sehr verwirrten Waschbären. Einen Adler im Tiefflug zwei Meter über uns. Einen Wolf, der vielleicht aber auch ein Koyote war. Eine weiße Bergziege und einen Widder, der uns auf der Straße links überholte. Jede Menge Elks und Moose, wobei ich den Unterschied immer noch nicht verstanden habe, weil Moose glaube ich Elche sind, und Elks Rentiere, was mich total durcheinander bringt, weil Elks ja eigentlich Elche sein sollten, finde ich. Natürlich Rehe, jede Menge Rehe, meistens mitten in der Stadt, einmal in der Garage und einmal auch zu Gast auf der Veranda. Seelöwen, klar, fast ebenso viele wie Rehe. Vor Vancouver Island vier Orcas, die wir drei Stunden lang begeleitet haben. In den Rockies vier Grizzlies und drei Schwarzbären, alle sehr groß, alle sehr nah, alle sehr entspannt. Und ganz eventuell einen Puma, er saß hoch über uns auf einem Felsen, wir sind mit dem Auto vorbeigefahren, es ging alles sehr schnell, ich bin daher nicht sicher. 

# Gesagt: »Wale tun nichts, die interessieren sich überhaupt nicht für uns.« | »Bären tun nichts, die interessieren sich überhaupt nicht für uns.« | »Pumas sind ja im Prinzip auch nur Katzen.« | »Wir sind gleich da, ist nur noch ein ganz kurzes Stück.« 

# Gedacht: »Was ist, wenn die Wale jetzt das Boot zum Kentern bringen?« | »Was ist, wenn der Bär jetzt hier rüber kommt?« | »Gegen einen Puma hat man wahrscheinlich eher eine Chance als gegen einen Bären.« | »Auf der Karte sah's kürzer aus.« 

# Gekauft: Eine Bear Bell und eine Dose Bear Spray, die uns mehrfach eindringlich ans Herz gelegt wurde: »No way, you can't walk this trail without Bear Spray.« Eine Superman-Figur in einem Second-Hand-Laden (acht Dollar, wenn man die Beine zusammen drückt, wackelt er mit den Armen). Zwei Iron-Maiden-Audio-Kassetten (ist Quatsch, ich weiß), einen Schlüsselanhänger auf dem Bill Gates zu sehen ist, nachdem er 1977 wegen rücksichtslosen Fahrens verhaftet wurde (wtf?!), einen GAP-Canada- und einen GAP-San-Francisco-Kapuzen-Pullover (konnte nicht anders). Im Apple-Headquarter eine Apple-Tasse und das Cupertino-Mothership-Shirt (für Apple-Verhältnisse inakzeptable Qualität, dennoch natürlich ein Pflichtkauf). jede Menge M&Ms, hauptsächlich in den Sorten Mint und Almond, ein Glas Jalapeno-Marmelade (okay) und aus Versehen 18-prozentige Milch für den Kaffee (nicht okay). Außerdem hätte ich in San Francisco noch gern die von allen Bandmitgliedern unterschriebene Iron-Maiden-Gitarre gekauft, 4.000 Dollar hatte ich aber leider gerade nicht dabei. Auch die 400 Dollar für das von Mr. Weathers und Mr. Stallone original unterzeichnete Rocky-Foto erschienen mir nach mehrmaligem Drüberschlafen letztlich zu hoch.

# Genutzt: Die Navigon-App mit Nordamerika-Karte (55 Euro plus einige In-App-Kauf-Optionen, jeden Cent wert). dazu die Forever Map Offline-Karten, wenn wir auch ohne Navigation klargekommen sind (2,69 Euro, auch jeden Cent wert). Ein externes Akku namens EasyAcc, das eine der besten Anschaffungen des Jahres war, weil ich seitdem keine einzige Sekunde mehr über den Akku-Stand von iPhone oder iPad nachgedacht habe. Die neue Hipstamatic-App Oggl, die glücklicherweise wenige Tage vor dem Abflug gelaunched wurde - und die die mit Abstand beste Foto-App ist, die ich bislang benutzt habe.

# Gedacht (II): »Kapitän des schnellsten Whale-Watching-Boots im Hafen zu sein und jeden Tag mit zwölf Touristen stundenlang Wale zu beobachten, ist unterm Strich wahrscheinlich der deutlich bessere Job als dieses ganze Medienzeug.«

# Gehört: Permanent diesen wahnsinnig guten kanadischen Radio-Sender, wo den ganzen Tag über nichts anderes lief als Nirvana, Pearl Jam, Offspring, Soundgarden, Weezer und Faith No More. Immer und immer wieder diese sechs Bands in Dauerschleife. Nichts sonst. Den ganzen Tag. Großartig.

# Gegessen: Morgens entweder einen Cream Cheese Bagel oder einen Bacon Egg Cheese Muffin. Jeden Tag. Abends Buffalo Wings (extra spicy) als Starter, als Main dann wahlweise das Philly Cheese Steak oder einen der jeweiligen Homemade Burger. Auch jeden Tag. Für zwischendurch meist eine Tafel Dairy Milk (Roasted Cashews And Hazelnut! Toasted Coconut And Cashews!!). Ebenfalls täglich. In San Francisco dann Argo Ice Tea kennen gelernt, Flavour Green Tea Ginger Twist. Von da an nichts anderes mehr getrunken.

# Gedacht (III): »Welcher Tag ist heute überhaupt?«

# Getraut: Während einer Cable-Car-Fahrt hektisch und zitternd ca. 50 Cable-Car-Action-Selfies mit dem super-cheffigen Cable-Car-Fahrer im Hintergrund gemacht, von denen zumindest eins etwas geworden ist (die anderen 49 sind entweder verwackelt oder ich schaue zu ängstlich oder beides). Hätte er es bemerkt, hätte er erst mein Telefon und danach mich in zwei Teile zerbrochen, da bin ich ganz sicher.

# Gelacht (sehr): Über die Coverversionen, die die lieben NEON-Kollegen bei tumblr aus meinen Instagram-Bildern gemacht haben. Favoriten: Psychologie Heute, Wired, Der Spiegel, Panorama und, klar, NEON.

# Gelernt: Ich kann auch Outdoor: Laut Jawbone im Schnitt 20.000 Schritte pro Tag und schon in der ersten Woche das Great-Outdoors-Badge bei Foursquare freigeschaltet. | Mountain weather can change very quickly. | Wale bringen keine Boote zum Kentern. Bären sind nicht daran interessiert, jemanden aufzufressen. | Pazifik sticht Atlantik. Und Kanada sticht USA.

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Alle Bilder:
Kanada | San Francicso

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